Interview mit Rotpunkt Küchen

Grüne Küchen(t)räume fürs Herz UND eine ökologische Zukunft 

„Wir nehmen unseren Vorsatz, die „grünste Küche Deutschlands“ fertigen zu wollen, sehr ernst.“

Was 1930 als Kistenfabrik von Heinrich Rabe und Wilhelm Meyer unter dem Namen „Rabe & Meyer“ gegründet wurde, ist heute ein international agierender Hersteller von Küchen- und Wohnmöbeln im Premiumsegment. Rotpunkt Küchen wächst – nicht zuletzt dank Handelsbeziehungen auf der ganzen Welt. Andreas Wagner, seit 2013 geschäftsführender Gesellschafter bei Rotpunkt Küchen, gewährt Einblicke, wie es auch unter schwierigen Marktbedingungen möglich ist, Küchen und Wohnmöbel in Deutschland effizient und erfolgreich herzustellen. Zudem verrät er uns, warum nachhaltige Lösungen ein wichtiger Teil dieses Erfolgs sind.

Herr Wagner, die Flut der negativen Nachrichten nimmt kein Ende und das konjunkturelle Umfeld wird seit Jahren immer rauer. Dennoch konnte Ihre Firma den Umsatz in 2023 stabil halten. Was ist aus Ihrer Sicht das Erfolgsrezept von Rotpunkt Küchen?

Ein wesentlicher Teil unseres Erfolges sind wohl unsere Unternehmensgröße und die Exportausrichtung mit ca. 80%. Wir sind in der Lage, sehr schnell auf Veränderungen, Trends und die Bedürfnisse unserer Kunden zu reagieren. Diese Voraussetzungen machen es dann auch möglich, besondere Schwerpunkte wahrzunehmen. Die Kaufinteressen der Kunden in den skandinavischen Ländern oder Benelux zum Beispiel sind schon sehr viel stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Darauf reagieren wir und haben so immer das Ohr am Puls der Zeit.

In der Küchenbranche denken wir in der Vermarktung vor allem an Argumente wie hochwertiges Design, Komfortlösungen oder moderne Beleuchtungskonzepte. Warum sind für Sie auch die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Langlebigkeit“ im Fokus?

Nachhaltigkeit ist im Grunde schon in all diese Bereiche integriert. Denkt man beispielsweise an Beleuchtung, so sind sparsame LEDs schon lange ein Teil davon. Oder geht man auf den Rohstoffbereich: die strengsten Anforderungen an Holzwerkstoffe gelten in Japan. Maß aller Dinge ist dort die Emissionsklasse F**** (F Four Star), deren Grenzwert weit unter dem der Emissionsklasse E1 liegt. Produkte, die gemäß JIS A 5905 F**** (Japanese Industrial Standard) zertifiziert sind, geben an ihre Umgebung rund zwei Drittel weniger Formaldehyd ab. Wir setzen bei unseren Spanplatten auf diese Zertifizierung. Unser greenline BioBoard Gen2 wird aus bis zu 90 Prozent Recyclingholz hergestellt.

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Andreas Wagner, geschäftsführender Gesellschafter bei Rotpunkt Küchen

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Nachhaltigkeit ist für Sie also kein separiertes Schlagwort, sondern eine klare Mission auf allen Ebenen. Was sind aus Ihrer Sicht weitere Bestandteile für eine „grüne Produktion“?

Neben den verwendeten Rohstoffen und Materialien und dem Einsatz von Öko-Strom spielen auch die eigenen Produktionsabfälle eine wesentliche Rolle. Wir verbrennen die Späne, die in der Produktion anfallen. Und wenn unsere Produkte die Fertigung verlassen, hören die Bestrebungen nicht auf. Beispielsweise honorieren wir unsere Fahrer, die es schaffen, den Dieselverbrauch ihrer Fahrzeuge durch eine defensive Fahrweise zu reduzieren. Unsere Bemühungen gehen aber noch weiter: Wir fördern das Wohlbefinden am Arbeitsplatz etwa durch ein betriebliches Gesundheitswesen und bieten unseren MitarbeiterInnen zum Beispiel ein E-Bike-Leasing an.

Neben dem Materialeinsatz, der Verwertung von Produktionsabfällen und einer gesunden Arbeitsumgebung für die Mitarbeitenden haben die Komponenten einen wesentlichen Anteil am ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz. Schauen Sie hier auch genauer hin?

Wir schauen heute überall genau(er) hin und überlegen, wie sich die Materialeffizienz verbessern lässt. Wenn ich an die Anfänge meines Berufslebens denke, hatten wir damals Kantenüberstände von 5 cm. Heute liegen wir bei rund 3 mm und das bedeutet natürlich weniger Verschnitt und damit mehr Ressourcenschonung.

Nachhaltige Kantenbänder: Man könnte meinen, dass das ja nur marginale Bestandteile eines Möbelstückes sind. Was machen die RAUKANTEX eco-Kanten von REHAU für Sie so besonders, dass Sie sich letztes Jahr entschieden haben, auf diese umzustellen?

Wenn wir nachhaltige Spanplatten einsetzen, müssen wir über das gesamte Bauteil nachdenken und können nicht bei den Kantenbändern aufhören. Meiner Meinung nach ist das auch die klare Erwartungshaltung jedes Endverbrauchers. Die Kantenbänder RAUKANTEX eco passen zu unserem ganzheitlichen Ansatz und damit auch zu uns. Zudem hat REHAU jahrzehntelange Erfahrung in der Produktion von Kantenbändern und ist somit ein verlässlicher Partner für solche Projekte.

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Sind Ihre Kunden bereit, für eine nachhaltige Küche mehr zu bezahlen? 

Ganz ehrlich: nicht für einzelne Küchenbauteile, durchaus aber für eine nachhaltige Küche. Heutzutage wollen Kunden wissen, wo konkret ihre Möbel herkommen, wie sie hergestellt werden und wie lange sie funktionieren. Die Hersteller müssen es ernst meinen und ihren Worten Taten folgen lassen. Wir nehmen unseren Vorsatz, die „grünste Küche Deutschlands“ fertigen zu wollen, sehr ernst und das honorieren unsere Kunden.


Vielen Dank für das Gespräch.

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