REHAU New Ventures startet ein neues Unternehmen in den USA: homerenu. Wir haben Bradley Doering, Business Owner, interviewt. In diesem Gespräch erfahrt ihr alles, was ihr über die Idee von homerenu wissen müsst – einem Venture, das beides ist: nah am US-Markt und nah an der REHAU DNA.
Innovation Stories:
homerenu - Bauunternehmer stärken und Hausbesitzer begeistern
Wie ist die Idee zu homerenu entstanden?
Simon Ryschka, der Leiter unseres Innovation Hub Americas, hat dieses Projekt durch die verschiedenen Innovationsphasen geführt. Da ich bereits viel Erfahrung in diesem Bereich habe, wurde ich über mein Netzwerk auf die Idee von REHAU New Ventures aufmerksam. Für mich war die Entscheidung klar: Anfang dieses Jahres bin ich dem Team als Business Owner beigetreten und werde mein Bestes geben, um dieses Unternehmen zum Erfolg zu führen.
Erzähl uns ein wenig mehr über homerenu.
Wir sind noch dabei, das wichtigste Produkt zu entwickeln. Es wird sich hauptsächlich mit Standardprozessen befassen, die Bauunternehmer in ihrem täglichen Leben erledigen müssen. Wir werden ihnen mit unserer softwarebasierten Lösung helfen, ihr Geschäft von morgen zu führen. Unser Zielpublikum sind kleine bis mittelgroße Küchen- und Badausstatter. Wir erreichen sie auf verschiedene Weise, unter anderem über unser Netzwerk, durch Kaltakquise und auch über Lieferanten. Wir überarbeiten derzeit unsere Website, um sie noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden abzustimmen.
Du hast deine Erfahrung in dem Bereich schon erwähnt, magst du uns mehr zu deinem Werdegang erzählen?
Nach dem College gründete ich ein Unternehmen für Hausrenovierungen und baute es auf 20 Vollzeitbeschäftigte aus. In dieser Zeit erlebte ich am eigenen Leib, wie schwer es ist, ein kleines Renovierungsunternehmen zu führen, und mir wurde klar, dass es keine guten Lösungen für die Probleme der Bauunternehmer gibt. Dies war die Inspiration für mein letztes Unternehmen, Model Reno. Wir bauten eine ausgeklügelte Software für die Kunden und übernahmen die gesamte Verwaltungsarbeit für die Bauunternehmer, aber leider scheiterte das Unternehmen. Das kommt vor, und ist immer ein Risiko, wenn man ein Start-up aufbaut. Viele der Bauunternehmer, mit denen wir bei Model Reno zusammengearbeitet haben, rufen mich noch heute an, um zu fragen, ob ich ihnen bei ihrer Verwaltungsarbeit helfen kann. Das war ein Teil der Inspiration für homerenu. Die Idee ist, dass wir ihre Verwaltungsarbeit mit Hilfe von Software automatisieren und die Fallstricke vieler verwalteter Marktplätze (wie Model Reno und andere gut finanzierte Konkurrenten in diesem Bereich) vermeiden können. Model Reno ist jedoch aus verschiedenen Gründen gescheitert, was für homerenu perfekt ist, da ich all meine Erfahrungen in unser neues Projekt einbringen kann.
Wodurch unterscheidet sich homerenu von anderen Wettbewerbern?
homerenu ist anders, weil wir uns speziell auf die Küchen- und Badbranche konzentrieren. Wir haben bei unseren Mitbewerbern festgestellt, dass sie versuchen, alle Probleme zu lösen, und am Ende eine aufgeblähte Software entwickeln, die kein einziges Problem wirklich gut löst. Unser Ziel ist es, eine extrem kundenorientierte Plattform zu schaffen, die es Bauunternehmern ermöglicht, ihr Geschäft zu skalieren, mehr Geld zu verdienen und mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen, ohne dass sie neue Systeme lernen oder mehr Mitarbeiter einstellen müssen.
Du kennst den US-Markt sehr gut. Kannst du uns einen Einblick in die Situation dort geben?
Hausbesitzer in den USA haben generell Angst davor, einen Bauunternehmer auszuwählen, weil es so viele Geschichten von Renovierungen gibt, die zum Albtraum wurden. Nachdem ich mit so vielen Bauunternehmern zusammengearbeitet habe, weiß ich, dass sie nicht gut darin sind, Geschäftssysteme aufzubauen, was in der Regel der Grund dafür ist, dass Renovierungen schief gehen. Wenn wir ihnen helfen können, ihre Prozesse zu systematisieren und wichtige Aufgaben zu automatisieren, werden die Hausbesitzer eine bessere Erfahrung machen, die Bauunternehmer werden einen besseren Ruf genießen und die gesamte Branche wird letztendlich eine positivere Sichtweise haben.
Entwickelt ihr bei homerenu auch Spitzentechnologie?
In erster Linie kümmern wir uns um die monotonen und mühsamen täglichen Aufgaben, die Bauunternehmer erledigen müssen, um ihr Unternehmen am Laufen zu halten. Wir werden künstliche Intelligenz einsetzen, um dies auf sehr einfache und rationelle Weise zu tun.
Ihr habt euch für eine strategische Partnerschaft entschieden – warum?
Wir haben uns entschieden, nicht bei Null anzufangen, sondern einen bekannten Küchen- und Badausstatter in der Region, GBC Kitchen & Bath, zu übernehmen. GBC ist für uns ein Mittel zum Zweck, um unser homerenu-Softwaregeschäft zu finanzieren, zu starten und zu erweitern.
Was bedeutet das genau?
Kurzfristig geht es darum, die Softwareentwicklung bei homerenu zu finanzieren, da GBC ein cash-flow-positives Unternehmen ist. Mittelfristig wird GBC als reales Testfeld für die Software dienen - wir können sie auf der Grundlage von echtem Kundenfeedback entwickeln und vermarkten. Dies wird unsere Softwareentwicklung beschleunigen und verbessern und ist ein großer Vorteil im Vergleich zu ähnlichen Start-ups. Wir haben jedoch nicht vor, langfristig ein anlagenintensives Unternehmen wie GBC zu betreiben: Sobald die Software entwickelt und erfolgreich vermarktet wurde, ist es unser Ziel, sie gewinnbringend zu verkaufen.
Warum habt ihr euch gerade für GBC Kitchen & Bath entschieden?
Nachdem wir uns mehr als 600 Anbieter angeschaut hatten, fiel uns GBC als das unternehmerischste und zukunftsorientierteste Unternehmen auf. Die Geschäftsleitung war offen, weil sie an die Zukunft von homerenu glaubt und den Weg mitgehen wollte.
Wer ist das Team hinter homerenu?
Simon Ryschka war an der frühen Datenerfassung und der Entwicklung des Geschäftsmodells beteiligt und hat auch die harte Arbeit geleistet, GBC zu finden und die Verhandlungen einzuleiten. Im Juni kam Diego Alarcon in Vollzeit zu homerenu, um bei der Entwicklung des Produkts zu helfen. Er war maßgeblich am Start unserer ersten Website sowie am Design und der Implementierung der ersten Prototypen der Softwareplattform beteiligt. Diego verfügt über langjährige Erfahrung in der Beratung von Start-ups und im Management von Softwareprodukten.
Wir haben auch ein unglaubliches Team von Freiberuflern, die uns helfen, alle Bereiche abzudecken, vom Marketingmanagement bis zum UI/UX-Design und der Softwareentwicklung.
Zusätzlich zu diesem Team haben wir auch großartige Unterstützung von unseren internen Beratern bei REHAU, Götz Thümecke und Svenja Winterbach, sowie von einigen externen Beratern. Es gibt eine lange Liste von weiteren Beratern, die uns seit der Gründung von homerenu sehr hilfreich zur Seite gestanden haben. Wir möchten sicherstellen, dass wir nicht in einer Echokammer bauen.
Plant ihr, international zu expandieren?
Im Moment konzentrieren wir uns auf den US-amerikanischen Markt, der eigentlich ein großer Markt ist. Die Idee, die wir entwickelt haben, ist im Grunde genommen für den US-Markt gemacht und geht genau die Probleme an, die in den USA bei der Renovierung auftreten. Es könnte jedoch die Möglichkeit bestehen, homerenu auf den kanadischen Markt oder sogar darüber hinaus zu erweitern.
Vielen Dank, Bradley, für diese wertvollen Einblicke!