Azubiprojekt: Upcycling von Bandabzug und Kühlrinne
Inspiriert von dem Gedanken, sanierungsbedürftige Maschinen wieder zum Leben zu erwecken, ist ein umfassendes Azubiprojekt in Rehau entstanden.
Azubiprojekt: Upcycling von Bandabzug und Kühlrinne
Inspiriert von dem Gedanken, sanierungsbedürftige Maschinen wieder zum Leben zu erwecken, ist ein umfassendes Azubiprojekt in Rehau entstanden.
Dabei ging es zuerst um einen „altersschwachen“ Bandabzug aus einem Produktionswerk. Die Maschine sollte für die Ausbildung genutzt werden und wurde daher nach Rehau verlagert. Jedoch waren einige Teile verschlissen und mussten ausgetauscht werden.
Die drei Werkzeugmechaniker-Azubis Kevin, Markus und Nasim zerlegten die Maschine und beurteilten jedes Teil, ob es gereinigt, entrostet oder komplett ersetzt werden muss. Erforderlich waren auch einige elektrische Arbeiten – hier brachten sich die Elektroniker-Azubis stark ein. Bei der ersten Inbetriebnahme war die Freude groß: Alles funktionierte! Das Resultat: ein moderner Bandabzug für die Ausbildung unserer Nachwuchskräfte.
Bereits während des laufenden Projektes ging man mit dem Upcycling einer Kühlrinne - ebenfalls aus einem Produktionswerk – einen Schritt weiter. „Ziel war, die erforderlichen Tätigkeiten möglichst eigenständig von den Azubis durchführen zu lassen,“ erklärt Ausbilder Christian Roth.
Für das Projekt fand sich ein kleines Team, bestehend aus zwei Elektroniker-Azubis und zwei Industriemechaniker-Azubis. Die anfängliche Demontage zeigte: Die Kühlrinne war weitaus mehr verschlissen und marode als angenommen.
„Alles, was noch zu gebrauchen war, wurde sandgestrahlt, konserviert, gefettet und wieder eingebaut. Dann mussten die Elektronik und die Bedieneinheiten sowie die Versorgungsverteiler der Kühlrinne mit Betriebswasser, Vakuum und Druckluft komplett erneuert werden. Auch wurde das Wasserbecken um einen Sprühtank und einen Abblastank erweitert. Durch den Einbau einer kleinen Hebeanlage kann das Betriebswasser aus der Kühlrinne wieder in den Wassertank der Aufbereitungsanlage zurückbefördert werden,“ berichten die Azubis Michel und Viktor. Die Wasserrinne ist mittlerweile fertig und steht den Azubis nun zum Lernen und Ausprobieren zur Verfügung.
„Azubi-Projekte sind ein gutes Instrument, um Engagement und Kreativität zu beweisen und über den Tellerrand des unmittelbaren Arbeitsumfeldes hinauszublicken. Bei REHAU sind Ideen und selbstständiges Arbeiten gefragt – bereits während der Ausbildung,“ fasst Christian die Intention solcher Azubi-Projekte zusammen.
Azubiprojekt: Kreislaufwirtschaft
Viel zu schade für die Tonne: Mit dem Thema Kreislaufwirtschaft haben sich vier Azubis auseinandergesetzt.
Wie treibt man Nachhaltigkeit auch in der Ausbildung voran? Welche Prozesse und Abläufe können nachhaltiger gestaltet werden? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die vier technischen Azubis Siegfried, Till, Daniel und Jakob zusammen mit ihren Ausbildern. Das Ergebnis: kleine, aber wirksame Veränderungen in der Prozesskette, um Abfälle in wertvollen Rohstoff zu verwandeln.
Der Hintergrund: An einer Extrusionsanlage lernen die technischen Azubis das Extrusionsverfahren in der Praxis kennen. Zu Übungszwecken werden viele Meter an Profilen produziert. Seit kurzem wandern diese Profile nicht mehr in die Tonne, sondern werden in einer sogenannten Schneidmühle – ein Relikt aus einem Produktionswerk - gemahlen und können dadurch zu fast hundert Prozent in den Extrusionsprozess zurückgeführt werden.
Das Projekt gab Anstoß für weitere Ideen: Wurde das Ausgangsmaterial – ein Recyclat aus ABS-Material – bisher von einem Werk nach Rehau transportiert, stammt der „Sekundärrohstoff“ nun aus der Region, nämlich von den Hochfränkischen Werkstätten, die für REHAU Kantenband-Musterfächer herstellen. Unbrauchbare Restrollen kommen als „Abfall“ nach Rehau und gelangen über die Schneidmühle in den Rohstoffkreislauf zurück.
Die Schneidmühle und die dazugehörigen Komponenten wurden von den Azubis auf die Bedürfnisse in der Ausbildungabgestimmt und umgebaut. Für die Azubis war das Projekt ein beruflicher Erfolg, aber auch ein persönlicher Gewinn. „Wir haben tiefe Einblicke in das Thema Kreislaufwirtschaft bekommen, das hat unseren Horizont erweitert und wir konnten viel lernen“, so die einstimmige Meinung.
„Um unsere nachhaltigen Ansätze weiter zu vertiefen, setzen wir aktiv auf unseren Nachwuchs“, betont Ausbilder Christian Roth. „Wir möchten die Azubis von Anfang an ermutigen, Eigeninitiative in Sachen Nachhaltigkeit zu zeigen.“
Azubiprojekt jenseits der Werkbank
Mit den Hochfränkischen Werkstätten betreibt die Lebenshilfe Hof eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen. In der Zweigstelle in Oberkotzau haben acht REHAU Azubis aus unterschiedlichen Ausbildungsjahren und -berufen tatkräftig unterstützt.
Der Einsatz außerhalb des gewohnten Arbeitsumfeldes ist ein REHAU eigenes Pilotprojekt. „Soziale Nachhaltigkeit gehört genauso zu unseren Ausbildungsinhalten wie der Umgang mit Maschinen oder die Kenntnis von Materialien. Die Azubis sollen über den Tellerrand hinausblicken und freiwillig soziale Verantwortung übernehmen“, erklärt Ausbilder Christian Roth, der das Projekt betreut und die Azubis zusammen mit seinen Ausbilderkollegen Alexander Golbs und Toni Richter begleitet hat.
Ein erstes gegenseitiges Kennenlernen baute die vorhandenen Hemmschwellen ab. „Es war am Anfang ein wenig ungewohnt, weil ich vorher noch nie Kontakt mit Menschen mit einer Behinderung hatte. Aber das ging schnell vorbei und ich wurde sehr offen aufgenommen“, erzählt Azubi Nico.
Danach durften die Azubis am Alltag der rund 80 Beschäftigten und ihrer Betreuer teilhaben. In den Werkstätten stellten die Beschäftigten den Azubis ihre Tätigkeiten vor. Die Arbeitsaufträge – vor allem Montage- und Konfektionsarbeiten - stammen von verschiedenen Firmen in der Region. Auch REHAU lässt hier z.B. Musterfächer konfektionieren.
„Besonders aufgefallen ist mir, dass die Menschen sehr viel Freude an ihrer Tätigkeit haben,“ berichtet Azubi Can. Azubi Tobias ergänzt: „Es war erstaunlich, wie selbstständig Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten können, wenn man ihnen die Arbeit strukturiert.“
Auch beim Sport und weiteren arbeitsbegleitenden Maßnahmen waren die Azubis dabei. Schnell kam es zu interessanten und auch sehr bewegenden Gesprächen. „Ich habe gemerkt, wie sehr sich die Menschen gefreut haben, als wir uns mit ihnen beschäftigt haben. Das war eine tolle Erfahrung,“ so das Urteil von Azubi Rudi.
Auch Einrichtungsleiter Franz Müller zeigte sich überzeugt von der Idee von REHAU: „Es ist eine gute Sache, dass ein Industrieunternehmen Azubis ermöglicht, die Arbeit und die Menschen in den Hochfränkischen Werkstätten zu erleben. Das Experiment ist auf jeden Fall gelungen.“
Azubiprojekt: Leselust von Grundschulkindern fördern
Einmal pro Woche tauschen REHAU Azubis den Büroalltag gegen die Schulbank, um mit „ihrem“ Schulkind das Lesen zu üben.
Die Fähigkeit, Texte zu lesen und verstehen zu können, ist für alle Lebensbereiche wichtig. Dennoch tun sich viele Kinder schwer damit oder haben keine Freude daran.
Genau diese Lesefreude möchten die Lesepatinnen und Lesepaten an der Gutenbergschule Rehau wecken. Mit vier REHAU Auszubildenden wurde die ehrenamtliche Initiative erweitert: Einmal pro Woche tauschen die Azubis den Büroalltag gegen die Schulbank, um mit „ihrem“ Schulkind das Lesen zu üben.
„Gesellschaftliche und soziale Unterstützung ist uns genauso wichtig wie eine gute Ausbildung“, so Manuela Wunderlich, Berufsausbilderin bei REHAU. „Unsere Azubis sollen nicht nur technische oder kaufmännische Fähigkeiten erlangen, sondern auch lernen, sich für andere zu engagieren und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.“
„Von den Lesepatinnen und -paten erhalten die Kinder ungeteilte Aufmerksamkeit", betont Tina Zienert-Löffler, die für das Projekt verantwortliche Lehrkraft an der Gutenbergschule. „Das ist etwas, das in der Schule und leider auch in vielen Familien nur bedingt geleistet werden kann.“
Azubiprojekt: Der Zoo Hof wird bunter
REHAU engagiert sich nicht nur für die Ausbildung in den eigenen Reihen, sondern legt sein Augenmerk auch auf gesellschaftliches und soziales Engagement. Aus diesem Grund ist das Unternehmen im letzten Jahr eine eher ungewöhnliche Partnerschaft in der Region eingegangen: REHAU unterstützt den Zoologischen Garten Hof.
Dies war auch der Grund, warum die fünf Auszubildenden Tim, Marie, Marie, Yaren und Juliane ihren Arbeitsplatz für einen Tag in den Zoo Hof verlegt hatten: Sie verpassten dem Affenhaus einen neuen, bunten Anstrich. Weißhandgibbons, Kapuzineraffen und Co. können sich nun über ein farbenfrohes Domizil freuen.
Im Vorfeld hatten die Azubis im Rahmen von Gruppenarbeiten verschiedene Gestaltungsvorschläge entwickelt. Nachdem sich der Zoo für einen Entwurf entschieden hatte, wurde er im Team unter der Leitung einer Auszubildenden umgesetzt. Über den kompletten Prozess hinweg agierten die Azubis in Eigenregie.
„Das außergewöhnliche und vor allem freiwillige Engagement der Auszubildenden freut mich wirklich sehr. Ich hoffe, dass sie am Ende dieses ungewöhnlichen Arbeitstages nicht nur viel gelernt haben, sondern auch eine Menge Spaß hatten“, so Zooleiter David Pruß.
„Bei uns ist das Thema ‚Soziales Engagement‘ seit langem fest in unserem Ausbildungsplan verankert. Als wir vom Zoo Hof um Unterstützung gebeten worden sind, haben wir sofort zugesagt. Für unsere Azubis stellt das Projekt eine tolle Erfahrung dar: neue Arbeitsabläufe kennenlernen, im Team zusammenarbeiten, Menschen und Tieren helfen - ein echter Perspektivwechsel", fasst Berufsausbilderin Manuela Wunderlich zusammen.
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