Wie kannst du dabei helfen, negativen Folgen wie Überschwemmungen entgegenzuwirken?
Ich helfe dabei, das Regenwasser dort zu kontrollieren, wo es anfällt, damit es nicht zum Problem anderer wird. Regenwasser nachhaltig zu nutzen, bedeutet, das Wasser auf dem entsprechenden Grundstück versickern oder verdunsten zu lassen, es temporär zu speichern oder zeitverzögert abzuführen. Unser Produktsystem leitet beispielsweise das Wasser durch Kanalrohre zu unterirdisch verbauten Boxen. Erst wird der Schmutz, der sich im Wasser angesammelt hat, durch einen Absetzschacht herausgefiltert. Danach wird das Wasser in den Boxen gesammelt und gezielt versickert. Sollte das aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich sein, wird es zwischengespeichert und kontrolliert in eine Vorflut wie das Kanalsystem oder Oberflächengewässer abgeleitet. So wird sogar dazu beigetragen, dass neues Grundwasser entsteht – das ist ein weiterer ökologischer Vorteil. Ohne Regenwassermanagement würde das Wasser von dem Grundstück unkontrolliert auf eine Straße oder in einen Bach oder Fluss fließen. Wenn das bei vielen Grundstücken passiert, besteht die Gefahr, dass sich der Wasserpegel von Gewässern erhöht und es zu großflächigen Überschwemmungen kommt.
Ideal wäre es, wenn gerade auf kommunaler Ebene nicht nur die Regenentwässerung, sondern gleichzeitig die Bewässerung von Grünanlagen bei der Planung berücksichtigt würde. So könnten durch ein Bepflanzungskonzept Städte gekühlt und Trinkwasser gespart werden. Für ein umfassendes nachhaltiges Regenwassermanagement würde das Regenwasser also nicht nur kontrolliert abgeleitet, sondern auch aufgefangen und wiederverwendet werden. Das ist eine Möglichkeit, wie wir den Folgen des Klimawandels wie Überflutungen und Hitzeperioden entgegenwirken können.
Das klingt nach einem wichtigen Aufgabengebiet und einem spannenden Arbeitsalltag. Wie sieht dein Ausgleich zum Job aus?
Ich bin gerne in der Natur unterwegs und besuche einmal im Jahr Freunde in Schottland. Gemeinsam unternehmen wir Langstreckenwanderungen mit dem Rucksack durch die Highlands. Damit verbinde ich noch ein weiteres Hobby, nämlich die Fotografie. Meine Kamera hat schon einige Kilometer hinter sich und viele Wanderungen festgehalten. Außerdem spielt Musik in meinem Leben eine wichtige Rolle. Vor der Pandemie habe ich regelmäßig Konzerte besucht. Und natürlich verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie, wir unternehmen zum Beispiel gerne Fahrradtouren. Am liebsten mit einer geplanten Einkehr in einem der vielen Weinkeller hier in Sachsen-Anhalt.
Vielen Dank für das Interview, Emanuel!