People behind REHAU: Emanuel Köhler

„Mit einem nachhaltigen Regenwassermanagement können wir den Auswirkungen des Klimawandels entgegenwirken“


Während seiner beinahe 15 Jahre bei REHAU hat Emanuel Einblicke in verschiedene Fachgebiete und Funktionen gewonnen. Aktuell ist er im Building Solutions Vertriebsteam für den Bereich Tiefbau zuständig. Was ihm an seinem Arbeitsalltag gefällt und wie ein durchdachtes Regenwassermanagement dabei hilft, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, hat er uns in einem Interview verraten. 

Emanuel, wie hast du dich bisher beruflich entwickelt?

Ich habe 2005 meine Ausbildung als Industriekaufmann bei REHAU angefangen und währenddessen viele verschiedene Abteilungen kennengelernt. Das ist das Gute an REHAU: Es gibt eine Menge interessanter Produkte und Bereiche und man hat die Möglichkeit, sich innerhalb des Unternehmens zu verändern und etwas komplett Neues auszuprobieren. Deshalb war ich in verschiedenen Funktionen tätig, bevor ich das Unternehmen verließ, um zwischendurch Erfahrungen bei anderen Arbeitgebern zu sammeln. So kam ich in den Bereich Regenwasser- und Kanaltechnik. Seit 2021 bin ich wieder bei REHAU tätig als Senior Sales Representative für den Tiefbaubereich Regenwasser. Das Tätigkeitsfeld macht mir sehr viel Spaß und der Blick von außen, den ich durch meinen Arbeitsplatzwechsel gewonnen habe, ist sehr wertvoll, weil ich die Bedürfnisse unserer Kunden und Partner besser verstehe.
 

Was gefällt dir an deinem Job? 

Wenn ich am Morgen den Tag beginne, weiß ich nie, was mich erwartet. Diese Abwechslung und das spannende Aufgabenfeld gefallen mir sehr. Ich finde es sehr gut, dass ich nicht nur ein Produkt verkaufe, sondern das ganze Projekt begleite – von der Planung bis zur Umsetzung. Dabei ist es mir wichtig, dem Kunden eine gut durchdachte und funktionierende Lösung auszuarbeiten, denn ich möchte Aufträge gewinnen, weil ich mit dem technischen Vorschlag überzeuge. Außerdem lerne ich viele Menschen kennen und habe Kontakt zu unterschiedlichen Kundengruppen, zum Beispiel Baufirmen, Händlern oder Ingenieurbüros.

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Wie läuft so eine Projektentwicklung ab?

Oft kommt ein Bauherr oder Planer mit einem konkreten Projekt auf uns zu. Ich steige sehr früh in die Projektplanung ein und helfe mit Berechnungen, Zeichnungen, Kostenaufstellungen und Ausschreibungen. Darüber hinaus kläre ich Fragen mit Baufirmen und unterstütze diese auf der Baustelle. Ich bin quasi ein Projektentwickler mit Vertriebsaufgaben. 
 

Aktuell bist du im Regenwassermanagement tätig. Warum ist das so ein wichtiges Thema? 

Jeden Tag wird mehr und mehr Fläche versiegelt. Wo vorher zum Beispiel Wiese war, wird ein Haus oder ein Parkplatz gebaut. Das Regenwasser kann nun nicht mehr im Boden versickern, sondern fällt beispielsweise auf asphaltierten Untergrund und wird in das Kanalsystem oder eine andere Vorflut eingeleitet. Gleichzeitig nehmen durch den Klimawandel Starkregenereignisse zu. Für diese hohen Niederschlagsmengen sind die Kanalsysteme und Vorfluten in der Regel jedoch nicht ausgelegt und so kommt es zu folgenschweren Überschwemmungen. Weitere Auswirkungen des Klimawandels sind vermehrte Hitzewellen und zunehmende Extremtemperaturen. Dadurch steigt der Wasserverbrauch, der durch eine nachhaltige Nutzung des Regenwassers ausbalanciert werden kann. Man könnte das Regenwasser zum Beispiel mit Zisternen auffangen und zur Bewässerung von bepflanzten Gebäuden verwenden, die wiederum zur Kühlung einer Stadt beitragen. So kann außerdem Trinkwasser gespart werden, das sonst zum Gießen genutzt würde.
 

Haben Ereignisse wie die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr einen Einfluss auf dein Tagesgeschäft?

Ja, solche Ereignisse sensibilisieren und ich nehme wahr, dass ich vermehrt spezifische Anfragen in Bezug auf Überflutungsschutz und -nachweise erhalte. Ich wünsche mir, dass dieses Bewusstsein bleibt. Leider wird das Thema häufig noch unterschätzt, doch mit den spürbaren Folgen des Klimawandels wird es mehr und mehr an Bedeutung gewinnen.

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Wie kannst du dabei helfen, negativen Folgen wie Überschwemmungen entgegenzuwirken?

Ich helfe dabei, das Regenwasser dort zu kontrollieren, wo es anfällt, damit es nicht zum Problem anderer wird. Regenwasser nachhaltig zu nutzen, bedeutet, das Wasser auf dem entsprechenden Grundstück versickern oder verdunsten zu lassen, es temporär zu speichern oder zeitverzögert abzuführen. Unser Produktsystem leitet beispielsweise das Wasser durch Kanalrohre zu unterirdisch verbauten Boxen. Erst wird der Schmutz, der sich im Wasser angesammelt hat, durch einen Absetzschacht herausgefiltert. Danach wird das Wasser in den Boxen gesammelt und gezielt versickert. Sollte das aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht möglich sein, wird es zwischengespeichert und kontrolliert in eine Vorflut wie das Kanalsystem oder Oberflächengewässer abgeleitet. So wird sogar dazu beigetragen, dass neues Grundwasser entsteht – das ist ein weiterer ökologischer Vorteil. Ohne Regenwassermanagement würde das Wasser von dem Grundstück unkontrolliert auf eine Straße oder in einen Bach oder Fluss fließen. Wenn das bei vielen Grundstücken passiert, besteht die Gefahr, dass sich der Wasserpegel von Gewässern erhöht und es zu großflächigen Überschwemmungen kommt. 

Ideal wäre es, wenn gerade auf kommunaler Ebene nicht nur die Regenentwässerung, sondern gleichzeitig die Bewässerung von Grünanlagen bei der Planung berücksichtigt würde. So könnten durch ein Bepflanzungskonzept Städte gekühlt und Trinkwasser gespart werden. Für ein umfassendes nachhaltiges Regenwassermanagement würde das Regenwasser also nicht nur kontrolliert abgeleitet, sondern auch aufgefangen und wiederverwendet werden. Das ist eine Möglichkeit, wie wir den Folgen des Klimawandels wie Überflutungen und Hitzeperioden entgegenwirken können.
 

Das klingt nach einem wichtigen Aufgabengebiet und einem spannenden Arbeitsalltag. Wie sieht dein Ausgleich zum Job aus?

Ich bin gerne in der Natur unterwegs und besuche einmal im Jahr Freunde in Schottland. Gemeinsam unternehmen wir Langstreckenwanderungen mit dem Rucksack durch die Highlands. Damit verbinde ich noch ein weiteres Hobby, nämlich die Fotografie. Meine Kamera hat schon einige Kilometer hinter sich und viele Wanderungen festgehalten. Außerdem spielt Musik in meinem Leben eine wichtige Rolle. Vor der Pandemie habe ich regelmäßig Konzerte besucht. Und natürlich verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie, wir unternehmen zum Beispiel gerne Fahrradtouren. Am liebsten mit einer geplanten Einkehr in einem der vielen Weinkeller hier in Sachsen-Anhalt.
 

Vielen Dank für das Interview, Emanuel!
 

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